Viele Rekorde
und eine Verwirrung
Als
Veranstaltung der Rekorde geht
Holzstraßenlauf in St. Peter am
Kammersberg in die Geschichte ein: 952
Teilnehmer, darunter 300 Kinder, 2500
Fans am Streckenrand sowie
Streckenrekordzeiten bei Damen und
Herren. Das Hauptinteresse galt dem
Halbmarathon, der für die steirischen
Teilnehmer auch als Landesmeisterschaft
gewertet wurde. Mit Ausnahme von Harald
Bauer, der kurzfristig absagte, war die
gesamte steirische Elite am Start.
Manfred Heit war auch in der fünften
Auflage des Rennens nicht zu schlagen
und gewann alle bisherigen
Holzstraßenläufe. Er verbesserte seine
Rekordzeit aus dem Vorjahr fast um eine
Minute. Nach 1:10,19 Stunde durfte Heit
über seinen größten Karriereerfolg
jubeln.
„Ich bin
erstmals steirischer
Halbmarathonmeister“, freute sich Heit
im Kreise seines Oberwölzer Fanklubs.
Das nächste Ziel steht mit der Teilnahme
beim Berlin-Marathon im September
bereits fest. Silber und Bronze gewannen
die Topsport Kolland-Laufsportler
Andreas Ringhofer und Peter Pripfl. Bei
den Damen unterbot Eva Maria Gradwohl
aus dem Training heraus den bisherigen
Streckenrekord um mehr als acht Minuten.
Verwirrung um
Platz drei
Hinter ihrer
Klubkollegin Maria Zechmeister (Happy
Lauf Anger) gab es große Verwirrung und
auch eine bittere Enttäuschung. Im Kampf
um Platz drei sprintete Lokalmatadorin
Simone Helfenschneider aus
Mariahof die Kaindorferin
Yvonne Weigl nieder und hatte im Ziel
einige Meter Vorsprung. Die
Bronzemedaille bekam später aber Weigl
umgehängt. Der Grund: Kurz vor dem Start
entschloss sich die Zeitnehmung unter
Maximilian Erker, von Bruttozeitnehmung
auf Nettozeit umzustellen. Und da war
Weigl um eine Sekunde schneller. Die
Entscheidung war kurz vor dem Start
durchgesagt worden, was aber viele
Läufer nicht mitbekommen haben.
Jürgen
Plechinger, Helfenschneiders Teamchef in
„Plechis Power Team“, dazu: „Für
Meisterschaften ist Netto-Zeitnehmung
ein Wahnsinn, weil man nie mehr gegen
einen Gegner kämpfen kann, wenn man
nicht weiß, wann er weggelaufen ist.“
Die Betroffene
selbst reagierte sehr zurückhaltend.
„Ich will da niemandem die Schuld geben.
Für mich ist es natürlich bitter, weil
ich noch nie Dritte inmitten der
steirischen Elite war. Aber deshalb
lasse ich mich nicht entmutigen“, so die
Doppel-Kämpferin, die kürzlich in 11:13
Stunden in Kärnten ein starkes
Ironman-Triathlon-Debüt gab. Plechinger
will den Vorfall nicht zu den Akten
legen. „Ich werde mit dem steirischen
Verband Rücksprache halten.“
Helfenschneider betont: „Der
Holzstraßenlauf ist eine
Topveranstaltung. Dass ich Pech hatte,
ändert für mich daran nichts.“ Max Erker
will der 24-Jährigen beim Lauffest in
Leoben einen Trostpreis überreichen.
Text:
ALFRED TAUCHER,
RAIMUND HEIGL |