Kleine Zeitung vom 24.04.2007
zurück zu den Presseberichten

Schwarz-weiße Spannungsflut
Das Ensemble „pago libre“ half Alfred Hitchocks erpresserischem Werk musikalisch auf die Beine.

SONJA HAIDER


Das Ensemble „pago libre“ brachte auch Spannung für die Ohren. Im Bild mit
Organisator Bernhard Stejskal (r.)
HAIDER
Umgeben von geheimnisvollen Wasserwelten erlebten die Besucher des Vivariums in Mariahof einen außergewöhnlichen Filmabend: Der neu adaptierte und überarbeitete Hitchcock-Klassiker „Blackmail“ („Erpressung“) aus dem Jahr 1929 wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jeunesse Fest.Land Grebenzen“ vorgeführt.

Organisator Bernhard Stejskal hatte es an nichts fehlen lassen und begeisterte die zahlreich erschienenen Hitchcock-Liebhaber mit einem besonderen musikalischen Highlight. Das vierköpfige Ensemble „pago libre“ untermalte teils mit originaler Filmmusik, teils mit eigens improvisierten Titeln den spannenden Thriller. Violinist Tscho Theissing plauderte aus dem Nähkästchen: „Uns gibt es schon seit dem Jahr 1989. Der russische Hornist und Didgeridoo-Spieler Arkady Shilkloper ergänzt die Gruppe seit 1994, ich bin seit 1992 dabei und Gründungsmitglied John Wolf Brennan haut bereits seit 1989 kräftig in die Tasten.“ Mit dem Kontrabassisten Georg Breinschmid ist das Quartett perfekt.

Aufregendes Finale

Die spannend gestaltete Lautmalerei wurde dem Inhalt des Filmes bis zur Schlussszene gerecht, und auch Meisterregisseur Alfred Hitchcock geizte nicht mit filmischen Schrecksekunden sowie mit für den Zuseher irritierenden Kameraeinstellungen und Schattenspielen.

„Blackmail“ ist der letzte Schwarz-Weiß-Stummfilm, den der „master of suspense“ (Meister der Spannung) in seinem Heimatland Großbritannien abdrehte. Bereits 1927 kam der erste Tonfilm auf den Markt und 1929 herrschte schon ein regelrechter Boom auf diesem Sektor. Hitchcock wanderte im selben Jahr nach Amerika aus und landete mit den Filmen „Die Vögel“ und „Psycho“ Welterfolge.