Murtaler Zeitung vom 26.07.2007
zurück zu den Presseberichten

Theaterprojekt sorgt für Leben auf Steinschloss
Die Landjugend Mariahof setzt das Stück „Der Pfleger auf Stein" erstmals am Originalschauplatz um.


In den vergangenen Wochen wurde auf den Ruinen des Steinschlosses bereits eifrig
geprobt.


Das Steinschoss zwischen Mariahof und Teufenbach ist Austragungsort eines interessanten Theaterprojektes.

Fotos: Waldhuber

Das Steinschloss zwischen Mariahof und Teufenbach gilt als mächtigste und höchst gelegene Burg der Steiermark, deren Entstehung auf das frühe 12. Jahrhundert zurückgeführt wird.
Die massive Ruinenanlage, der sich der Burgverein Steinschloss angenommen hat, ist seit mehr als 200 Jahren verwaist und dem Verfall preisgegeben. Mit der Erhaltung der noch vorhandenen Bausubstanz wird eines der wichtigsten kulturgeschichtlichen Projekte der Obersteiermark realisiert.
Nun kehrt neues Leben in und zwischen die Mauern des Steinschlosses ein. Mit der erstmaligen Aufführung des historischen Schauspiels „Der Pfleger von Stein" am Originalschauplatz mutiert die gewaltige Schlossanlage in den kommenden Wochen zu einer einzigartigen Theaterkulisse.
„Der Pfleger von Stein", ein Theaterstück aus dem 18. Jahrhundert, wird nach alter Tradition alle zehn Jahre in Mariahof gespielt. Die Zinnen des Pfarrhofes boten allen bisherigen Aufführungen die Kulisse, nun wird das Stück im Rahmen eines Großprojektes dem Publikum erstmals am Original-Schauplatz auf der Ruine des Steinschlosses präsentiert.
Der Mythos des gewaltigen, sagen umrankten Bauwerkes soll damit wieder aufleben, zudem soll die Bevölkerung für die eigene Geschichte begeistert werden. Steinschloss wechselte mehrmals seine Besitzer, bis es Anfang des 16. Jahrhundert vom Stift St. Lambrecht erworben wurde, in dessen Besitz es sich bis heute befindet.
„Der Pfleger von Stein" spielt in jener Zeit, als der habgierige Georg Krumpach als Verwalter über den Landstrich um Mariahof herrschte. Das Volksstück ist in fünf Akte gegliedert, dessen Rahmen zwei immer wieder auftretende ironisch-witzige Figuren bilden, die dem Zuschauer einen Überblick über den Handlungsverlauf geben.
Die erste Aufführung am Originalschauplatz erfolgt am Freitag, 27. Juli 2007, um 20 Uhr, weitere Aufführungen sind für 29. Juli, 3., 10. und 11. August jeweils mit dem Beginn um 20 Uhr geplant.
Unter der Regie von Werner Fest und Ferdinand Wöifl sind in den historischen Rollen Arnold Ritzinger, Katharina Schindlbacher, David Präsent, Johannes Schindlbacher, Manuela Schusser, Christoph Pucher, Klaus Peinhaupt, Armin Ritzinger, Philipp Präsent, Eva Eugen, Kerstin Schusser, Hannes Neumann, Andreas Ehgartner und Sebastian Peinhaupt zu sehen.
Karten für das in Zusammenarbeit mit dem Burgenverein durchgeführte Theaterprojekt sind im Vorverkauf bei den Landjugendmitgliedern, in der Raiffeisenbank Mariahof, im Tourismusbüro (Vivarium) und im Naturparkbüro erhältlich.
Mit der Wahl des Schauplatzes zur Aufführung wird auch die Geschichte des Steinschlosses wieder lebendig.
Auf ihm saß ursprünglich das landesfürstliche Ministerialengeschlecht der Herren von Stein, das die Feste im Jahre 1279 an Otto von Liechtenstein verkaufte. Seine Nachkommen besaßen die Burg mehr als 200 Jahre und veräußerten sie schließlich 1503 an das- Stift Sankt Lambrecht.
Letzte Bautätigkeiten auf dem Areal von Steinschloss sind noch für das 18. Jahrhundert belegt. Mit Auflassung der Burg im Jahre 1786 setzte dann der langsame Verfall ein, dem seit einigen Jahren der „Burgverein Steinschloss" entgegenwirkt. Dieser hatte sich im Jahre 2000 konstituiert und versucht seither, die vorhandene Bausubstanz zu sichern und zu erhalten.