Kleine Zeitung vom 29.02.2009
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Ausbau über welchen Sattel? Das ist die Frage
S 37: Bis endgültige Trasse zwischen Scheifling und Neumarkt festgelegt ist, dauert es noch Monate. Mittwoch Abend präsentierten Planer in Mariahof Varianten des vierspurigen Ausbaus.
MICHAELA FRÖHLICH


Dieser Mann
spazierte gestern entlang des
Furtner-Teichs, künftig könnte
unter dem Natura- 2000-Gebiet ein
S 37-Tunnel führen
MONTAGE HASELMANN,
POTOTSCHNIG


Franz Gruber plant „Scheifling bis
Klagenfurt“  
OBERRAINER

Bis die endgültige Trassenführung der S 37 zwischen Scheifling und Neumarkt festgelegt ist, dauert es noch mindestens ein Jahr.

Mittwoch Abend wurden in Mariahof ausgewählten Vertretern aus den Gemeinden mehrere Varianten präsentiert. Der Ausbau der Straße weckt natürlich Emotionen.

So hat der Bürgermeister von Teufenbach, Johann Gruber, wenig Freude damit, dass die Straße künftig auch über den Neumarkter Sattel, also Teufenbach und Mariahof, führen könnte: „Wir haben Richtung Mariahof ein Siedlungsgebiet mit hoher Qualität entwickelt. Das würde bedeuten, dass man eine ganze Ortschaft ablösen muss. Wir werden uns gegen diese Variante mit allen Mitteln wehren, die uns zur Verfügung stehen.“

Die etwaige Ablöse von Häusern macht auch dem Perchauer Gemeindeoberhaupt, Matthäus Össl, Sorgen. Projektleiter Franz Gruber: „Wir müssen über solche Dinge nachdenken. Ich weiß, es ist nicht attraktiv.“

Grenzwerte
Ein Anwesender befürchtet, dass „wir uns den Teufel ins Haus holen. Ich bin überzeugt, dass wir wesentliche Überschreitungen haben werden“. Jörg Raderbauer vom Planungsteam wehrt ab: „So viel Verkehr kann gar nicht seitlich an den Ortschaften vorbeifahren, dass es nicht eine Besserung geben wird. Derzeit fährt der Verkehr mitten durch die Orte, sowohl bei Feinstaub und Lärm wird es eine Entlastung geben.“ Und es gebe eine Verpflichtung die Grenzwerte einzuhalten.

Gruber: „Wir haben den Auftrag die S 37 zu planen, und wir machen Ihnen das Angebot gemeinsam zu planen.“ In diesem Sinne können Gemeindevertreter auch Wünsche und Anliegen preisgeben, gewichten, was ihnen besonders wichtig ist oder wo Abstriche möglich sind.

Eine Variante, die unproblematisch ist, gibt es laut dem Planungsteam nicht. Kritisch sei etwa die Nähe zum Natura 2000-Gebiet, fällt die Entscheidung auf den Neumarkter Sattel: „Eine Streckenführung ist mit einem Tunnel unterhalb des Gebiets möglich“, so Gruber.

Entscheidung
Einige ähnliche Sitzungen werden noch folgen, bis eine Entscheidung fällt. Bisher steht laut den Planern nur so viel fest: „Es hat Sinn, beide Bereiche, den Neumarkter und den Perchauer Sattel, weiter zu betrachten.“ Voraussichtlicher Baubeginn ist im Jahr 2015.

BAUBEGINN UND KOSTEN
Der Ausbau der S 36 ist in mehrere Teilabschnitte unterteilt: Voraussichtlicher Baubeginn des ersten Teils, von Judenburg nach St. Georgen, soll im Jahr 2010 sein. Länge: zwölf Kilometer. Kosten: 297 Millionen Euro.

Teil 2: St. Georgen bis Scheifling, zehn Kilometer. Baubeginn: Ende 2008. Kosten: 127 Millionen Euro. Dieser Tage lief die öffentliche Erörterung des UVP-Verfahrens für diesen Abschnitt.

Der Bereich Neumarkt bis Dürnstein ist in einem ähnlichen Stadium wie Scheifling bis Neumarkt, die S 37(siehe Bericht).