Kleine Zeitung vom 20.04.2010
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Jetzt wird ums Überleben verhandelt
Zu wenig Besucher, hohe Kosten: Dies führte beim Vivarium Mariahof zu Schulden in Millionenhöhe. Nun setzt man alles daran, den Betrieb zu retten.

MICHAELA FRÖHLICH


In finanziellen Schwierigkeiten steckt das
Vivarium in Mariahof, der Betrieb
ist dennoch aufrecht KK
Das Vivarium in Mariahof gehört mit exotischen Tieren und einem Wellnessbereich zu den steirischen Top-Ausflugszielen. Dennoch ist der Betrieb nicht kostendeckend führbar. Die Schulden des Tourismusbetriebes sollen wie berichtet rund vier Millionen Euro betragen.

Über genaue Zahlen will Franz Rohn nicht sprechen. Er ist Geschäftsführer der Vivarium Betriebs GmbH, die wiederum im Eigentum der Naturpark Grebenzen Entwicklungs GmbH mit Geschäftsführer Bernhard Stejskal steht.

Hauptgesellschafter der Entwicklungsgesellschaft ist der Tourismusverband Naturpark Grebenzen. Dessen Obmann Reinhard Ferner meint: „Im Moment besteht keine Insolvenzgefahr, aber wir müssen rasch handeln.“ Jetzt gehe es darum, den Betrieb am Leben zu erhalten, dazu sei Geld vom Land Steiermark nötig.

Aus dem Büro von Tourismuslandesrat Hermann Schützenhöfer heißt es: „Wir müssen abwarten, was Verhandlungen der Vivarium-Betreiber mit der Hausbank ergeben und entscheiden dann.“

Diese Hausbank ist die Raiffeisenbank Teufenbach, die selbst in gröberen Schwierigkeiten steckt. Sie hat beim Vivarium und anderen Tourismus- und Wirtschaftsprojekten in der Region Millionen verloren (wir berichteten). Zentrale Figur ist Manfred Plank, Obmann der Bank und früherer Tourismuschef. Er war trotz mehrerer Versuche nicht erreichbar.

Investoren in Sicht
55.000 Menschen jährlich besuchen die Einrichtung. „Das sind ein bisschen zu wenig, wir bräuchten 70.000“, so Geschäftsführer Franz Rohn. Zudem seien die Betriebskosten in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen.

Eine Schweizer Investorengruppe will ins Projekt und den Bau eines Bettentraktes investieren. Damit sollen die Besucherzahlen steigen. Die Verträge sind laut Geschäftsführer „mehr oder weniger unter Dach und Fach“.

Das Vivarium hat jedenfalls normal geöffnet: In den Sommermonaten ist es laut Rohn immer gut besucht, problematisch sei der Winter.