Kleine Zeitung vom 30.04.2010
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Ohne Soforthilfe geht Vivarium Pleite
Wassererlebniswelt in Mariahof: Geldspritze des Landes soll kurzfristig Überleben sichern.

JOSEF FRÖHLICH


Hektische Aktivität von
Bernhard Stejskal
MARIAHOF. Ein Bittbrief mit dramatischem Inhalt hat diese Woche Landeshauptmann Franz Voves und seinen Stellvertreter Hermann Schützenhöfer erreicht. Die beiden sollen mit einer finanziellen Soforthilfe die Wassererlebniswelt Vivarium in Mariahof (Bezirk Murau) vor der Pleite retten.

„Die derzeitige Bankkontosperre macht das Vivarium in diesen Wochen zahlungsunfähig“, teilen die Betreiber mit. Die Gehälter für März seien nicht überwiesen worden. „Eine drohende Schließung des Betriebes muss aufgrund der Betriebsstruktur eines Zoos mit lebenden Tieren und Pflanzen in Aquarien und Terrarien als irreversibel eingeschätzt werden“, heißt es in dem Brief. Geschäftsführer Bernhard Stejskal war hektisch unterwegs, um Unterschriften von Bürgermeistern und Abgeordneten unter den Bittbrief zu ergattern.

Die akuten Probleme der Tourismuseinrichtung hängen mit einer Sperre des Kontos durch die Raiffeisenbank Teufenbach zusammen, die selbst mit finanziellen Altlasten zu kämpfen hat (wir berichteten). Die Bank hat die Konten der Naturpark Grebenzen Entwicklungsgesellschaft als Vivarium- Eigentümerin bei einem Minus von 3,5 Millionen Euro eingefroren. Verhandlungen mit der ProWide AG aus der Schweiz, die als Investor und Darlehensgeber auftreten sollte, verliefen im Sand.

Wenn das Land eine Soforthilfe von mehreren Hunderttausend Euro gewährt, geht der Betrieb vorerst bis Herbst weiter. Bis dahin soll ein Fortführungskonzept entwickelt werden.