Piranhas, Vogelspinnen, Weißbüscheläffchen und
Schlangen (auch echte) können weiterhin bestaunt
werden
TV-Vorsitzender Reinhard Ferner
Die Vivarium-Gesellschaftsverhältnisse bleiben
vorerst erhalten: Es gibt eine Vivarium Betriebs
GmbH, die im Eigentum der Naturpark Grebenzen
Entwicklungs GmbH ist (Hauptgesellschafter ist
der Tourismusverband Naturpark Grebenzen). Deren
Geschäftsführer Bernhard Stejskal hat am 30.
Juni das sinkende Schiff verlassen.
Seine Nachfolger sind zu je 50 Prozent der
Mariahofer Bürgermeister Peter Präsent und
Tourismusverband (TV)-Vorsitzender Reinhard
Ferner. Zumindest bis zum 30. November: Dann
will das Land ein endgültiges Konzept vorliegen
haben, wie das Vivarium wirtschaftlich
weitergeführt werden kann. Ferner kam übrigens
unverhofft in den Vivarium-Strudel: Er folgte im
Vorjahr Manfred Plank als TV-Obmann nach.
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Die hohen Personal- und
Betriebskosten waren
hauptsächlich ausschlaggebend
dafür, dass das Vivarium in
Mariahof jährlich ein Minus von
rund 200.000 Euro schrieb.
Schulden von 3,6 Millionen Euro
häuften sich an, unter anderem
deswegen, weil Rückzahlungen für
Kredite nicht getätigt wurden.
Die 2005 eröffnete Einrichtung
drohte gegen die Wand zu fahren,
nun versucht man noch einmal die
Kurve zu kratzen.
Bei einer
Tourismuskommissionssitzung
Montag Abend beschlossen die
Mitglieder einige Punkte mit dem
Ziel, in Zukunft wenigstens
keine roten Zahlen mehr zu
schreiben. „Wie wir die Schulden
loswerden, wissen wir noch
nicht“, gesteht Reinhard Ferner,
Vorsitzender des
Tourismusverbandes Naturpark
Grebenzen, der wiederum
Hauptgesellschafter der
Naturpark Grebenzen Entwicklungs
GmbH ist (mehr zu den
Gesellschaftsverhältnissen siehe
rechte Seite).
Mit einer Finanzspritze des
Landes über 250.000 Euro kann
das Vivarium vorerst weiterhin
geführt werden (wir
berichteten). Bis 15. September
läuft der Betrieb wie gehabt,
danach wird sich einiges ändern.
So schließen etwa der
Wellnessbereich und das
Hallenbad ihre Pforten.
Ferner: „Es wurde alles genau
analysiert. Der einzige Bereich,
der nicht Verluste schreibt, ist
das Quaquarium.“ Also just jener
Abenteuerspielpark, der erst
nachträglich vor rund zwei
Jahren eröffnet wurde. Allein
die Gastronomie schreibt ein
jährliches Minus von 70.000
Euro, deswegen ist nicht
ausgeschlossen, dass auch einer
der beiden Gastro-Bereiche
stillgelegt wird. Auf jeden Fall
gekürzt werden die
Öffnungszeiten, die in manchen
Bereichen täglich von 9 bis
21.30 Uhr gehen. Ein
wöchentlicher Ruhetag wie ein
Monat Betriebsurlaub im Herbst
sind ebenfalls geplant. Das
angestrebte Hotelprojekt ist
gestorben.
Ausstellungen
Die frei werdenden Flächen
sollen mit möglichst wenig
Investition adaptiert werden.
„Wir wollen Ausstellungen
installieren, die regelmäßig
ausgetauscht werden“, so Ferner.
Im Mittelpunkt soll dabei der
Naturpark stehen, ein
entsprechender Ideenwettbewerb
ist vorgesehen. Durch die
wechselnden Ausstellungen hofft
man, dass Besucher öfter als ein
Mal den Weg ins Vivarium finden.
„Wir brauchen mindestens 73.000
Besucher“, so Ferner. Bisher
waren es durchschnittlich 50.000
bis 55.000.
Eine Gruppe aus Touristikern und
regionalen Politikern erstellte
dieses erste Konzept für eine
Fortführung des Betriebs. In die
Aufarbeitung eingebunden ist ein
vom Land beauftragter Prüfer.
Bei der Sitzung der
Tourismuskommission wurden –
auch wenn rege diskutiert wurde
– alle Punkte einstimmig
beschlossen: „Wir wollen es
haben und stehen hinter dem
Projekt“, so Ferner.
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